Reptilien als Haustiere
Reptilien gelten als exotisch, und über die letzten Jahrzehnte, haben sie sich in unsere Haushalte geschlichen und wurden neben Katzen und Hunden zu den beliebtesten Haustiere. Allerdings sollten die hohen Anschaffungskosten, auch für die notwendige Ausstattung, und der hohe Pflegeaufwand nicht unterschätzt werden. Besonders begeht in deutschen Haushalten sind Schlangen, die mit ihrer Lebhaftigkeit und ihrer kühlen Eleganz beeindrucken.
Die Wahl des ersten Reptils ist gerade für einen Anfänger nicht einfach. Damit die Adoption zu einem schönen Erlebnis wird, sollten Sie sich etwas Zeit nehmen. Der Kauf eines Hausreptils ist keine spontane Entscheidung, sondern muss sorgfältig vorbereitet werden. Die Anschaffung eines Reptils ist eine Verpflichtung, wie die eines jeden Haustieres, aber Sie werden mit ihm nicht die gleiche Beziehung wie mit einem Hund oder einer Katze teilen. Auch sollte bedacht werden, dass viele Reptilien weit älter werden, als Katzen oder Hunde. Einige der interessantesten Tiere für Anfänger haben wir nachfolgend einmal näher in den Blick gezogen.
Reptilien für Einsteiger
Sie möchten in die Welt der exotischen Tiere einsteigen, wissen aber nicht, wo Sie anfangen sollen? Wir haben einige interessante Arten aufgelistet, die sich ideal als erstes Haustier eignen und nicht so hohe Anforderungen an Anfänger stellen. Es gibt viele Arten von Amphibien und Reptilien, die als Haustiere gehalten werden, aber nicht alle passen sich gut an das Leben im Haushalt an, und einige haben erhebliche Toxine.
Folgende Punkte wurden für Anfänger berücksichtigt:
- Verfügbarkeit zum Kauf (legale Haltung möglich)
- Pflegeaufwand
- Verhalten in Haushaltung
Afrikanischer Fettschwanzgecko
Der amerikanische Fettschwanzgecko (Hemitheconyx caudicinctus) ist in vielen Aquaristik Geschäften erhältlich. Ein Tier kostet um die 30 – 40 Euro. Der Fettschwanzgecko ist dem Leopardgecko sehr ähnlich und gehört zu den idealen Hausreptilien. Diese Art ist in Westafrika heimisch und kommt von Senegal bis Kamerun vor.
- Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent wird empfohlen
Die Tiere benötigen viel Feuchtigkeit. Aus diesem Grund wird empfohlen, das Terrarium mit Kokosfasersubstrat, Moos und natürlichen Pflanzen auszustatten, um eine etwas „gemäßigtere“ als eine tropische Umgebung zu schaffen. Um eine hohe Feuchtigkeit zu erreichen, muss das Substrat regelmäßig mit Wasser besprüht werden.
Haltungsübersicht in Kurzform:
- Abmessungen des Terrariums: 60 x 30 x 45 cm (für ein Exemplar).
- Temperatur: ca. 25 ºC in der kalten Zone
und 32-33 ºC in der warmen Zone. - Ernährung: Ausschließlich insektenfressend. Dieses Reptil frisst Kakerlaken, Grillen und Würmer. Würmer sollten nicht übertrieben werden.
- Verträglichkeit: Männchen können untereinander aggressiv sein. Wenn Sie also eine ganze Gruppe halten möchten, sollte diese aus einem Männchen und 2-3 Weibchen bestehen.
Leopardgecko
Das Leopardengecko (Eublepharis macularius) gehört ebenfalls mit zu den beliebtesten Haustieren bei der Reptilienhaltung und ist das perfekte Beispiel für ein exotisches Haustier für Anfänger. Er ist ein pflegeleichtes Tier, nicht aggressiv und wird seit Jahrzehnten in speziellen Einrichtungen gezüchtet. Darüber hinaus wurden durch genetische Selektion viele erstaunliche Morphotypen geschaffen, so dass seine Vielfalt überwältigend ist. Sie werden bis zu 20 Jahre alt. Im Handel kosten die Tiere um die 40 – 100 Euro pro Stück.
Dieses Reptil, das aus den Wüsten Südasiens stammt, benötigt ein trockenes Terrarium mit einem Temperaturgradienten. Um seine natürliche Umgebung zu imitieren, können Sie Kalziumsand für Reptilien (Substrat) und reichlich hohle Holzscheite als Unterschlupf verwenden.
Haltungsübersicht in Kurzform:
Die Haltung von Leopardgeckos entspricht in etwa der der Fettschwanzgeckos. Nur bei Feuchtigkeit gibt es einen Unterschied: Die relative Luftfeuchtigkeit sollte niedrig sein, aber Sie können den kalten Teil des Terrariums einmal pro Woche leicht befeuchten.
Bartagame
Bartagame (Pogona vitticeps) sind ebenfalls sehr beliebt, nicht nur bei Anfängern. Im Tierfachhandel sind sie ab 50 Euro (im Schnitt 50 – 100 Euro) erhältlich. Die Bartagame ist eine Sauropsid-Art aus der Familie der Agamidae, die sich schon lange in der Welt der exotischen Tiere etabliert hat. Trotz der relativ einfachen Pflege sollten Sie bedenken, dass ein ausgewachsenes Exemplar bis zu 60 cm lang werden kann und daher eine ausreichend große Anlage benötigt, um sich wohlzufühlen.
Darüber hinaus stellt dieses Reptil eine zusätzliche Schwierigkeit bei der Pflege dar, da es eine spezielle ultraviolette Lichtquelle benötigt, um sich richtig entwickeln zu können. Besser als eine Heizdecke sollte ein Licht, das Wärme ausstrahlt, im oberen Teil des Terrariums platziert werden, um den Hot-Spot auf einem Felsen zu schaffen.
Haltungsübersicht in Kurzform:
- Abmessungen des Terrariums: 150 x 60 x 60 Zentimeter (für ein Trio aus einem Männchen und zwei Weibchen).
- 2 Männchen sollten nie zusammengesetzt werden, da diese Reptilien sehr territorial sind.
- Temperatur: Zwischen 28 und 30 ºC in der kalten Zone und ca. 40 ºC im Hotspot.
Nachts kann die Temperatur auf ca. 25 ºC sinken. - Luftfeuchtigkeit: Die relative Luftfeuchtigkeit sollte sehr niedrig sein, zwischen 35 und 40 %.
- Ernährung: Diese heimischen Reptilien sind Allesfresser. Die Proteinzufuhr in Form von Insekten muss mit frischem Gemüse, Früchten und Blättern abgewechselt werden. Kalzium ist für die Entwicklung dieser Reptilien sehr wichtig.
- Verträglichkeit: Sie können ein einzelnes Exemplar dieser Art halten
oder eine Gruppe aus einem Männchen und zwei Weibchen.
Schopfgecko
Der Schopfgecko (Correlophus ciliatus) wird ebenfalls für Anfänger gerne empfohlen. Die Kosten im Tierfachhandel können höher als bei den obigen Empfehlungen legen. Pro Tier sollten um die 80 – 200 Euro kalkuliert werden. Der Schopfgecko stammt aus Neukaledonien, einem Archipel im Pazifischen Ozean. Im Gegensatz zu den anderen genannten Arten ist diese Art ausgesprochen arboreal und benötigt eine tropische Umgebung mit lebenden Pflanzen, Ästen und zahlreichen Verstecken, in die sie sich zurückziehen kann. Obwohl es sich um ein nachtaktives Tier handelt, wird empfohlen, tagsüber eine UV-Lampe aufzustellen, um die natürliche Umgebung des Reptils zu simulieren.
Haltungsübersicht in Kurzform:
- Abmessungen des Terrariums: 50 x 65 x 45 cm. Die Höhe (hier 65 cm) ist besonders wichtig!
- Temperatur: Ein Wärmepunkt von ca. 28 ºC und eine allgemeine Temperatur von 25 ºC sind erforderlich.
- Luftfeuchtigkeit: Als tropische Art benötigt sie eine relative Luftfeuchtigkeit von 60-80%. Dies kann erreicht werden, indem man natürliche Pflanzen in das Terrarium einsetzt und die Anlage täglich mit Wasser besprüht.
- Ernährung: Diese Tiere sind ausgesprochene Insektenfresser, nehmen aber auch Früchte zu sich. Die Proteinzufuhr muss durch spezielles Futter für Schopfgeckos ergänzt werden.
- Verträglichkeit: Da es sich um Einzelgänger handelt, sollten Sie nur ein Exemplar pro Terrarium halten. Wenn Sie mehr als ein Exemplar halten möchten, sollte es sich immer um Weibchen handeln.
Sollte eines der beschriebenen Tiere das Interesse geweckt haben, empfehlen wir Ihnen, sich weiter mit dem Reptil zu beschäftigen und vor dem Kauf alles Notwendige in Erfahrung zu bringen. Reptilien können spannende Tiere für die Heimtierhaltung sein. Dennoch möchten wir abschließend noch einmal darauf hinweisen, dass diese nicht mit Katzen oder Hunden zu vergleichen sind.