Wie gästefreundlich ein Restaurant wirklich ist, hängt nicht nur an der Freundlichkeit der Bedienung. Unterbewusst achtet der Gast auf verschiedene Facetten, die ihm beim Restaurantbesuch selbst oft nicht auffallen. Mit der richtigen Einrichtung und passendem Mobiliar ist es Gastronomen möglich, das Wohlbefinden ihrer Gäste deutlich zu beeinflussen. Wir verraten, wie das funktioniert.
Das Mobiliar hat Einfluss auf Sitzverhalten und Verweildauer
Die Auswahl der Sitzgelegenheiten bestimmt mit darüber, wie lange Gäste bleiben möchten. Ergonomisch ungünstige Stühle oder zu kleine Tische führen dazu, dass Gäste unbewusst schneller zahlen und gehen. Gute Gastronomie Möbel müssen nicht nur gut aussehen, sondern funktional, belastbar und komfortabel sein. Die Sitzhöhe muss mit der Tischhöhe harmonieren. Ist der Tisch zu niedrig, wird das Essen schwieriger. Unbequeme Rückenlehnen führen auch dann zu Unmut, wenn der Service perfekt ist.
Auch das Personal wird von der Bestuhlung beeinflusst. Sind die Tische zu eng gestellt, spart das zwar Platz, erzeugt aber eine unruhige Atmosphäre und mehr Laufwege bei Servicekräften. Ein clever durchdachter Grundriss sorgt für mehr Zufriedenheit beim Gast und bringt mehr Effizienz bei den Angestellten.
Selbst Studien haben sich bereits mit dem Thema befasst und festgestellt, dass beispielsweise Sitzecken bessere Resultate erzielten als Banketttische.
Akustik und Beleuchtung beeinflussen das Wohlbefinden
Die meisten Gäste nehmen es nicht bewusst wahr, aber eine schlechte Akustik beeinflusst das Restauranterlebnis negativ. Sind kaum Gespräche möglich, weil die Wände Schall reflektieren, sinkt die Verweildauer. Eine angenehme Geräuschkulisse wirkt sich positiv auf das subjektive Wohlbefinden aus und steigert die Geselligkeit am Tisch. Auch hierzu gibt es Studien, die beispielsweise nachweisen, dass angenehme Musik die Wiederkehrabsicht und Kundenzufriedenheit steigern kann.
Pflanzenwände, Teppiche oder Akustikpaneele dämpfen den Schall und verbessern die Stimmung. Eine wichtige Rolle spielt außerdem das Licht. Kaltes, flächiges Licht leuchtet die Räume zwar gut aus, sorgt aber für eine sterile und ungemütliche Umgebung. Warmes Licht mit gezielter Ausleuchtung von Zonen bringt mehr Intimität und Gemütlichkeit in den Raum, besonders in den Abendstunden. Ein gutes Licht-Setup ist regelbar, denn tagsüber beim Mittagstisch gelten andere Bedürfnisse als beim gemütlichen Dinner am Abend.
Orientierung und Struktur für ein sicheres Gefühl beim Dinner
Einer der am häufigsten unterschätzten Faktoren der Gästefreundlichkeit ist die Raumstruktur. Gäste fühlen sich wohler, wenn sie sich orientieren können. Das gilt beim Eintritt ins Restaurant, aber auch beim Weg zur Toilette. Wenn Hilfe nötig ist, löst das automatisch ein Gefühl von Unsicherheit aus. Mit einer klaren Wegeführung und gut sichtbaren Schildern wirkt die Raumaufteilung beruhigend.
Klare Raumzonen verhindern außerdem unnötige Unruhe. Wenn Laufwege und Sichtbereiche voneinander abgeteilt sind, sorgt das für mehr Privatsphäre. Wer sich unbeobachtet fühlt, bleibt eher länger und konsumiert gern mehr. Hier kann das Personal zusätzlich punkten. Diskrete Aufmerksamkeit ist besser als permanentes Nachfragen, ob noch weitere Wünsche bestehen.
Materialwahl unterstützt die sensorische Wahrnehmung
Das Auge entscheidet nicht allein darüber, wie ein Raum wirkt. Materialien sind wichtige Elemente für die sensorische Wahrnehmung. Der Mensch assoziiert Holz mit Natürlichkeit, Vertrauen und Wärme, Edelstahl mit Hygiene, kühler Umgebung und Distanz. Wie sich ein Möbelstück anfühlt, wie Bodenbeläge unter den Füßen wirken und Wandverkleidungen aussehen, beeinflusst das Gesamtbild bewusst und unbewusst.
Auch Gerüche binden sich an Materialien. Die alte Polsterbank aus Stoff kann bequem und urig wirken, wenn sie schlecht riecht, wirkt das abschreckend. Abwaschbare, geruchsneutrale und pflegeleichte Materialien steigern die Hygiene und das subjektive Sauberkeitsempfinden der Gäste.
Und auch für das Personal ist es entscheidend, wie gut sich das Mobiliar pflegen lässt. In einer Kneipe mit Raucherbereich oder einem Restaurant mit hoher Frequenz leiden Möbel und Polster stärker unter dem Einfluss der Gäste als im Sterne-Restaurant mit geringerer Gastfrequenz. Das Reinigungspersonal hat deutlich weniger Arbeit, wenn sich die vorhandenen Möbel problemlos reinigen lassen und auch Gerüche mit entsprechenden Hilfsmitteln wieder entfernbar sind.